Digitales Brexbachtalbahn-Archiv


29. März 2007

Brex wird wieder fahren: Tourismus kommt zurück ins Brexbachtal, Güterverkehr wird es nicht geben

Kategorie Nachrichten

Pressemeldung Brexbachtalbahn e. V. i. G.:

Es ist eine gute Nachricht für die Region: Nach vielen Jahren des Dornröschenschlafes soll die Brexbachtalbahn zwischen Engers und Siershahn wieder für den Tourismusverkehr reaktiviert werden! Schon in Kürze sollen die Arbeiten beginnen!

Mit dieser Aussage überraschte der Verein „Brexbachbahn e.V.“ die Öffentlichkeit nach der Gründungsversammlung am vergangenen Montag in Bendorf. Die zahlreichen Gründungsmitglieder des Vereins haben seit langer Zeit darauf hin gearbeitet und mit vielen Beteiligten verhandelt, um nun schon recht bald loslegen zu können.

„Mit der Eifelbahn Verkehrsgesellschaft mbH haben wir ein seriöses Verkehrsunternehmen gefunden, das über die notwendigen Konzessionen und Erfahrungen zum Betrieb der Brex verfügt“, freut sich Vorsitzender Adolf Bongartz. Im Kreis Neuwied betreibt das private Unternehmen bereits sehr erfolgreich die Kasbachtalbahn zwischen Linz und Kalenborn. „Rund 22.000 begeisterte Fahrgäste im vergangenen Jahr, das ist absoluter Rekord“, erklärt Geschäftsführer Jörg Seyffert, und ergänzt: „Ich habe überhaupt keinen Zweifel, dass die Brex ein Erfolgsmodell sein wird“. Dem Güterverkehr erteilt Seyffert hingegen eine klare Absage: „Das ist Schnee von gestern!“

Schon im kommenden Jahr möchten die Organisationen wieder den gemeinsamen Dreistädte-Wandertag mit den Städten Neuwied, Bendorf und Höhr-Grenzhausen durchführen, der nach der Stilllegung der Brex im Jahr 1996 nicht mehr stattfinden konnte. „Rund 50.000 Wanderer waren damals allein an diesem Tag jährlich im Sayntal unterwegs, das war Wahnsinn“, erinnert sich der Zweite Vereinsvorsitzende Peter Kramer, gleichzeitig Vorsitzender der Bendorfer Werbegemeinschaft „Blickpunkt Bendorf“. Er weiß aus anderen Regionen, wie viel touristische Bahnen für die Region bewirken und das sie Arbeitsplätze schaffen. „Nachdem der Rheinsteig, Westerwaldsteig und demnächst „Die Traumpfade“ (Rundwanderwege) die Region weiterentwickeln und direkt durch unsere Region führen, wären wir dumm, diese wirtschaftliche Steilvorlage nicht auf breiter Ebene zu nutzen“, ergänzt Kramer.

Nach der Stilllegung der Brex war die Wiedereröffnung lange Zeit kontrovers diskutiert worden und wegen zu erwartender Belästigungen durch Güterzüge sehr umstritten. „Nachdem der Güterverkehr nun vom Tisch ist, gibt es für dieses einmalige Tourismusprojekt kein zurück mehr“, kommentierte auch Steuerberater Michael Baaden aus Ransbach das Vorhaben!

Die Kosten für die Reaktivierung sollen überwiegend aus den Töpfen der Tourismusförderung fließen. Gerade vor wenigen Wochen hat Wirtschaftsminister Hendrik Hering rund zwei Millionen Euro für die Erneuerung der Eifelquerbahn auf der anderen Rheinseite bewilligt, nachdem dort bereits vorher hohe Zuschüsse aus Landesmitteln flossen. „Was dem einen recht, ist dem anderen billig“, weiß denn auch der Neuwieder Steuerberater Jürgen Faust, der dem Verein beratend zur Seite steht. „Eine ähnliche Größenordnung kommt auch für die Brex in Betracht“, erklärt Vereins-Geschäftsführer Armin Brast.

Derzeit verhandelt Bahnunternehmer Jörg Seyffert mit der Deutschen Bahn über die Modalitäten zur Übernahme der Strecke. Sobald unsere Verhandlungen abgeschlossen sind, werden wir unsere Planungen mit den politischen Gremien im Land, beim Kreis und vor allem mit den beteiligten Gemeinden beraten. „Wir wollen einen Konsens, der möglichst alle Interessen berücksichtigt“ erklärt Seyffert.

Aber er schränkt ein: „Güterverkehr soll es auf der Brex nicht geben. Stattdessen werden dort zwischen Ostern und Oktober an allen Wochenende im Zweistundentakt Ausflugszüge verkehren.“ Historische Schienenbusse sollen die Ausflügler befördern. Dies kommt den Anrainerstädten und der Umwelt zugute. Sie werden von steigenden Schadstoffbelastungen verschont.

Verhandlungserfolge kann Seyffert ebenfalls vorweisen: Der geplante Ausbau der Anschlussweichen zur Brex im Bahnhof Siershahn ist bereits vom Tisch. Ein wichtiger Verhandlungserfolg, denn damit hat die Brexbachtalbahn in Siershahn Anschluß an den ÖPNV. Denn regelmäßigen Personenverkehr soll es auch nach der Reaktivierung im Brexbachtal nicht mehr geben. „Hierzu gibt es beim zuständigen Zweckverband SPNV-Nord bindende Beschlüsse“, erklärt Vorsitzender Adolf Bongartz.

Und es geht mit großen Schritten voran: Bereits in den kommenden Wochen sollen die Arbeiten zur Reaktivierung beginnen, im Herbst dieses Jahres sollen gar die ersten Züge von Siershahn aus in Richtung Sayntal rollen. Dass so etwas möglich ist, beweist die Reaktivierung der Holzbachtalbahn zwischen Raubach und Selters vor fast genau einem Jahr.

Prominente Unterstützung bekommt die Reaktivierung der Brex auch aus dem Hause Sayn-Wittgenstein: „Darauf hat unsere Region nur gewartet“, erklärte Fürst Alexander begeistert.

28. März 2007

Züge sollen wieder auf die „Brex“

Kategorie Nachrichten

Die Rhein-Zeitung berichtet heute in ihrer Ausgabe Neuwied/Linz, dass das in Linz am Rhein ansässige Verkehrsunternehmen Eifelbahn Verkehrsgesellschaft mbH die Brexbachtalbahn wiedereröffnen möchte. Geplant sei laut Eifelbahn-Geschäftsführer ab Herbst 2007 ein Ausflugsverkehr an Wochenenden. Ab 2008 wolle die Eifelbahn dann auf der gesamten Strecke an Samstagen und Sonntage Züge verkehren lassen, jeweils zwischen Ostern und dem Herbst. Die historischen Schienenbusse sollen fünf- bis sechsmal am Tag im Zweistundentakt zwischen Neuwied-Engers und Siershahn pendeln. An einen täglichen Personen- und Güterverkehr sei vorerst nicht gedacht.

Seyffert verhandelt seit etwa drei Monaten mit der Deutschen Bahn AG und möchte die Strecke kaufen oder pachten. Er finde, dass die Strecke in einem technisch recht gutem Zustand sei. Das gelte nicht nur für Brücken und Tunnel. Der Großteil der Gleise sei auf Stahlschwellen geschweißt. Mit verrottetem Holz gäbe es keien Probleme.

Die Finanzierung solle mit Fördergelder aus Mainz bewältigt werden. Seyffert hofft auf rund zwei Millionen Euro, aber auch ohne Fördergelder könne das Projekt sofort starten. „Dann stemmen wir die Streckenwiederbelebung mit Spenden und Eigenmitteln.“

Er sei optimistisch, dass es im Laufe des Jahres 2007 zu einem Vertragsabschluss kommt. Anschließend könne in Jahr 2008 der Drei-Städte-Wandertag an Christi Himmelfahrt wiederbelebt werden.